Geschichte

Raitenbuch & Berg

Raitenbuch & Berg bildeten zwar eine Gemeinde, da aber beide Gemeindeteile eigene Gemarkungen hatte, gab es doch gelegentliche Auseinandersetzungen. Raitenbuch liegt in 800 bis 1100 m Höhe in einer Hochmulde des Urseetals, während der Gemeindeteil Berg mit seiner Gemarkung nordöstlich davon auf dem Höhenrücken zwischen Ursee- und Haslachtal im jetzigen Ortsbereich zwischen 970m und 990m hoch liegt.

Raitenbuch wird erstmals 1120 als „Rettinbuoch“ in einem päpstlich bestätigten Zehntregister des Klosters Allerheiligen zu Schaffhausen erwähnt. Das Schaffhauser Kloster schied als Grund- oder Zehntbesitz bald in dieser Gegend aus, wurde verdrängt und behielt nur die geistlichen Rechte an der Pfarrei in Saug. Der Ortsname wird gedeutet als „Buchwald des Ratto“. Der Name des Ortsteils Berg lautet in der Ersterwähnung 1316 „Uf Bergen“ – was eine knappe aber präzise Lagebezeichnung darstellt. Raitenbuch und Berg , die beide ein Teil der Kirchlich zur Pfarrei Lenzkirch zählenden „23 Höfe“ waren, bestanden bis zum 16. Jahrhundert nur aus zusammen 9 Hofgütern. Um 1600 hatte Raitenbuch und Berg je fünf größere Bauerngüter , von denen demnach zwei durch Teilung eines größeren entstanden waren.

Auf der Gemarkung Raitenbuch liegt auch der Wingfällweiher, der teils natürlicher Entstehung durch einszeitliche Kräfte ist, jedoch wenig bekannt – schon im Spät-mittelalter und auch durch die Herrschaft Fürsten berg als Fischweiher betrieben wurde. Schließlich war er im 19. Jahrhundert Wasserlieferant der Schraubenfabrik in Falkau, dient dem Schluchseewerk als Ausgleichbecken für Zulaufwasser und jetzt als beliebtes Wanderziel und als Badesee mit Bootsbetrieb dem Fremdenverkehr. Im 16. Jahrhundert errichtete die fürstenbergische Verwaltung in geeigneten georderten Waldgebieten der Herrschaft Lenzkirch drei Meierhöfe , u.a. den Hof im Windgfäll auf der Gemarkung Raitenbuch , der bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bewirtschaftet wurde

 

Die Landwirtschaft als Haupterwerb in diesen Höhenlagen wurde und wir noch heute vorwiegend mit Grünland- und Viehwirtschaft betrieben. Die Zehntregister des 17. & 18. Jahrhunderts zeigen jedoch, dass auch hier für den Getreidebau noch gewisse Möglichkeiten bestanden und hauptsächlich Roggen, Hafer und Gerste, sogar etwas Weizen, angebaut werden konnte.

Bevölkerungsentwicklung

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